Andere Länder, andere Sitten: Vermeiden Sie Fettnäpfchen auf Ihrer nächsten Reise (Teil 1)
In meinem letzten Urlaub auf einer schönen Insel mitten im Pazifik habe ich in einem kleinen Lädchen etwas gekauft. Ich übergab der Dame an der Kasse, die offensichtlich asiatischen Wurzeln hatte, meine Kreditkarte. Zurück bekam ich diese gehalten mit beiden Händen und einer dankenden Verneigung. Ich war leicht irritiert, da ich die Karte mit einer Hand, und ohne ihr große Aufmerksamkeit zu schenken, übergeben hatte. Meiner erster Gedanke war: Hoffentlich habe ich sie damit nicht beleidigt! Noch im Urlaub habe ich beschlossen mein Wissen zum Thema internationale Knigge-Regeln mal wieder aufzufrischen. Gesagt, getan! Ich gebe zu, ich wusste nicht wie spannend und lustig diese Auffrischung werden würde. Gehen Sie mit mir auf eine Weltreise der 80 kuriosesten Knigge-Regeln! Im ersten Teil geht es um 40 Fettnäpfchen rund um die Begrüßung, Kleidung, Lob und allerlei Kurioses. Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit 40 weiteren Fettnäpfchen rund um Einladungen, Gastgeschenke und Kulinarisches.
Fünf Kontinente – Hunderte von Regeln
Ob geschäftlich oder privat, Respekt gegenüber einer anderen Kultur zeigen Sie am besten, wenn Sie sich mit den Sitten und Gebräuchen des jeweiligen Landes auseinander gesetzt haben. Doch auch wenn der Wille da ist, ist die Umsetzung gar nicht so einfach, denn es gibt für jedes Land unzählige Knigge-Regeln. Ich bin daher davon überzeugt, dass im privaten Bereich ein Grundwissen für die gängigsten Situationen den guten Willen beweisen. Bei einer Business-Reise würde ich mich allerdings intensiver mit den Gepflogenheiten des zu besuchenden Landes befassen, vor allem, wenn es um den asiatischen oder arabischen Raum geht.
8 Fettnäpfchen bei der Begrüßung und Anrede
Der erste Eindruck zählt! Doch wenn man die Gepflogenheiten des Landes nicht genau kennt, kann eine einfache Begrüßung ganz schnell ein Desaster sein.
- In den arabischen Ländern ist die Begrüßung nach Geschlecht unterschiedlich. Männer werden mit as-salamu alaykum („Friede sei mit dir“) und einem sanften Händedruck begrüßt. Der Gastgeber wird zuerst begrüßt, dann der Älteste und erst danach der Rest. Frauen werden dagegen äußerst zurückhaltend und niemals mit Körperkontakt begrüßt, es sei denn dieser geht von ihr aus. In der Regel sollten Sie eine Frau mit einem kurzen Kopfnicken begrüßen. Wundern Sie sich umgekehrt nicht, wenn Ihnen als Frau nicht die gewohnte Beachtung entgegengebracht wird. Laut meinen Recherchen ist dies ein Zeichen von Respekt. Hier klaffen die kulturellen Unterschiede einfach sehr weit auseinander.
- In Japan und China sind Berührungen bei der Begrüßung verpönt. Eine Verbeugung zeigt die Wertschätzung des Gegenübers an. Alles richtig machen Sie, wenn Sie sich etwa gleich tief verbeugen wie Ihr Gegenüber. Beugen Sie sich tiefer, stellen Sie sich im Rang unter ihn. Höher bedeutet, dass Sie Ihr Gegenüber nicht sehr schätzen. Und nicht vergessen: Bei der Begrüßung immer lächeln!
- „How are you?“ In England wird diese Frage zwar meist zur Begrüßung gestellt, antworten Sie aber bitte nicht ehrlich, denn Ihr tatsächliches Befinden interessiert niemanden. Mehr als ein „Fine, thank you!“ wird nicht erwartet. Übrigens schüttelt man sich hier nur bei der ersten Begrüßung die Hand. Danach reicht zur Begrüßung ein Kopfnicken zum üblichen „How are you?“.
- Auch wenn Ihr Gegenüber keinen akademischen oder unternehmerischen Titel hat, in Tschechien sollten Sie vorsichtshalber einen nennen, denn hier werden Titel mit Stolz getragen. Der werte Geschäftsführer wird mit Herr Geschäftsführer angesprochen und auch alle anderen Titel wie Doktor, Diplom-Ingenieur oder ähnliches sollten bei jeder Anrede genannt werden. Wenn Sie den Titel Ihres Gegenübers nicht kennen, dann reden Sie ihn trotzdem mit einem Titel an, der seiner Position und seinem Beruf entsprechen könnte. Der genannte Titel mag zufällig stimmen, aber wenn nicht, dann nimmt Ihnen das niemand übel und Ihr Gegenüber fühlt sich „gebauchpinselt“.
- In den USA hält man es mit der Begrüßung wie in England. Sie werden zwar nach Ihrem Befinden gefragt, wissen wie es Ihnen geht will aber eigentlich niemand. Dafür möchte Ihr Gegenüber Komplimente hören. Aber niemals zum Aussehen, sondern z. B. zur Stadt, Auswahl des Restaurants, dem schönen Ausblick… Halten Sie sich dabei nicht zurück. Alles ist mindestens „great“, wenn nicht sogar „awesome“!
- In Polen gilt es als Provokation, wenn Sie Ihren Geschäftspartner nur mit Nachnamen anreden. Wenn Sie nicht unhöflich sein wollen, dann nutzen Sie immer auch einen Titel wie „Herr Vorsitzender“.
- Man sagt, in Portugal wird erst zum „Du“ übergegangen, wenn Bruderschaft getrunken wurde. Bis dahin bleibt es beim Sie und der Nennung sämtlicher Titel, die Ihr Gegenüber hat.
- Die Österreicher legen sehr viel Wert auf gute Manieren. Um nicht gleich beim ersten Eindruck zu versagen, sollten Sie nicht mit einem flapsigen „Hallo“ grüßen. „Hallo“ sagen Österreicher ausschließlich zu guten Freunden und der Familie. Wenn Sie nicht negativ auffallen möchten, sollten Sie lieber „Grüß Gott“ sagen.
4 Kleidungs-Fauxpas, die Sie vermeiden sollten
Die ersten Hürden im fremden Land sind überwunden, jetzt bloß nicht durch „falsche Kleidung“ negativ auffallen. Ob Farbe oder Stil, auch bei der Kleidungswahl gibt es einiges zu beachten.
- Asien ist das Land der Marken, daher ist es nicht verwunderlich, dass in China Markenkleidung erwartet wird. Bei uns wäre es sehr peinlich, wenn das Kaufetikett noch am Anzug hängt, in China kann das aber schon einmal vorkommen. Kleidung ist praktisch ein Statussymbol. Auf weiße Kleidung sollten Sie aber verzichten, es sei denn, Sie sind zu einer Beerdigung eingeladen.
- Nicht verwunderlich ist daher, dass auch in Japan gilt „je teurer desto besser“. Man achtet auf erkennbare Markennamen und hohe Qualität. Allerdings sollte das Design an sich eher dezent ausfallen. Achten Sie auch auf Ihre Socken. In Restaurants mit Tatami-Matten müssen Sie Ihre Schuhe ausziehen, da wäre ein Loch im Socken nicht gerade vorteilhaft. Auch Fußgeruch wäre ein schwerer Fauxpas.
- Auch in den arabischen Ländern „machen Kleider Leute“. Nachlässige Kleidung wird mit einem Mangel an Wohlstand und Bildung assoziiert. Frauen müssen darauf achten, dass Sie möglichst komplett mit Kleidung bedeckt sind. In einigen arabischen Ländern wird auch von ausländischen Frauen mindestens ein Kopftuch erwartet. Es empfiehlt sich hier vorher Erkundigungen einzuholen.
- Bei Business-Terminen wird von Ihnen in Indien die „volle Montur“ erwartet. Dies gilt auch, wenn Ihr Gegenüber luftiger angezogen ist. Dass Sie bei den dort herrschenden Temperaturen ins Schwitzen kommen ist aber nicht gesagt, denn der Statussymbol-orientierte Inder kühlt sein Büro gerne auf 18 Grad herunter.
6 wissenswerte Fakten rund um Visitenkarten
Visitenkarten sind in manchen Kulturen unglaublich wichtig. Wie viele Titel drauf stehen oder eben nicht zeigt, welchen Rang Ihr Gegenüber hat. Gerade im geschäftlichen Bereich ist es daher wichtig zu wissen, welche Regeln im besuchten Land gelten, um nicht unabsichtlich unhöflich zu sein.
- Einschleimen erwünscht! Die Amerikaner werden gerne gelobt. Die Komplimente werden grundsätzlich mit Superlativen bestückt und ein bisschen theatralische Gestik kann auch nicht schaden. Ob Sie erfolgreich waren, sehen Sie spätestens bei der Frage nach der Visitenkarte Ihres Geschäftspartners. Hat er zufällig gerade eben die letzte Karte ausgegeben, müssen Sie noch an Ihrer Technik feilen. Er hat kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit Ihnen. Sie selber geben Ihre Karte besser auch erst auf Anfrage heraus.
- Die Japaner sind etwas komplizierter. Alleine zum Thema Visitenkarten kann man einen Kurzratgeber schreiben! Stellen wir uns vor, Sie treffen einen Geschäftspartner: Ihre Visitenkarten stecken selbstverständlich in einem teuren Etui, bei welchem der weltbekannte Markenname deutlich sichtbar ist. Dieses Etui, welches wahrscheinlich so viel gekostet hat wie Ihr Flug, ziehen sie natürlich aus Ihrem Marken-Jackett, nicht aus der Gesäßtasche. Galant entnehmen Sie diesem Etui eine Karte und überreichen diese mit beiden Händen. Ebenso nehmen Sie die Visitenkarte Ihres Gegenübers an. Die Visitenkarte sagt Ihnen viel über Ihr Gegenüber – sollte sie zumindest. Je weniger drauf steht, desto wichtiger die Person. Das heißt man nimmt an, Sie kennen diese wichtige Persönlichkeit, weswegen der reine Name ausreicht. Nun stecken Sie die Visitenkarte Ihres Gegenübers natürlich nicht einfach ein. Sie zeigen kulturelles Verständnis und unterhalten sich noch über das Aufgedruckte. Erst dann stecken Sie die Karte in ein möglichst teures, markenbehaftetes Etui. Puh! Dieses Ritual muss man sich erst einmal merken.
- In arabischen Ländern wird die Visitenkarte direkt nach der Begrüßung mit der rechten Hand überreicht und entgegengenommen. Bedanken Sie sich auf jeden Fall dafür. Notieren Sie niemals etwas auf der Visitenkarte, dass wäre ein großer Fauxpas. Nutzen Sie auch nie Ihre linke Hand. Diese gilt als unrein.
- Reisen Sie geschäftlich nach Lateinamerika, sollten Sie spanische bzw. portugiesische Visitenkarten im Gepäck haben. Die Übergabe erfolgt dezent. Erhalten Sie eine wird erwartet, dass Sie umgehend ebenfalls eine ausgeben. Die Karten sollten in der Landessprache sein, da die Lateinamerikaner sie genau lesen.
- In China ist es nicht ganz so kompliziert wie in Japan. Visitenkarten werden oft überreicht, daher sollten Sie ausreichend davon im Gepäck haben. Es wäre sehr peinlich, wenn Sie nach der Hälfte der Reise keine mehr haben. Übergeben und nehmen Sie die Visitenkarten mit beiden Händen. Betrachten Sie die Visitenkarte noch ein wenig, bevor Sie diese einstecken. Dies zeigt Respekt.
- Die Inder halten es mit der Übergabe und Annahme der Visitenkarten genauso wie die Araber. Benutzen Sie nur die rechte Hand. Titel spielen gerade in der Geschäftswelt eine sehr große Rolle. Mitarbeiter der unteren und mittleren Ebene haben kaum Mitspracherecht. Je besser / wichtiger der Titel auf Ihrer Visitenkarte, desto ernster wird man Sie nehmen.
8 Fettnäpfchen bei Lob, Kritik und Komplimenten
Lob ist eigentlich immer gut gemeint, Kritik soll konstruktiv sein und Komplimente sind einfach eine nette Geste, oder? Lob, Kritik und Komplimente können Sie in anderen Ländern in Teufels Küche bringen. Also Vorsicht!
- Die Franzosen sind eher bescheiden. Sie sprechen nicht von ihren Erfolgen und Stärken, sondern von ihren Fehlern und was sie daraus gelernt haben. Prahlen Sie also nicht mit Ihren Errungenschaften. Auch sollten Sie Franzosen niemals offen widersprechen. Hier gilt: Lieber um den heißen Brei herumreden, als dafür zu sorgen, dass jemand sein Gesicht verliert.
- Kritik am Präsidenten oder der Politik? Ein Kompliment für das tolle Aussehen? Ein absolutes no go in den USA! Ein Kompliment zum Aussehen einer Kollegin / eines Kollegen kann den Komplimentgeber schon mal wegen sexueller Belästigung den Job kosten. Und über Politik, Religion oder Rasse wird grundsätzlich nicht gesprochen. Komplimente und Lob sind ein Muss, aber halten Sie es oberflächlich und niemals auf eine einzelne Person bezogen.
- In eine tiefe Krise stürzen Sie Japaner, wenn Sie ihnen ein Kompliment aussprechen. Hier ist äußerstes Fingerspitzengefühl gefragt. Auch wenn Sie z.B. nur einen erfolgreichen Vortrag loben wollen, verstehen die Japaner das Lob als Kritik. Wenn Sie loben wollen, erläutern Sie, was Sie selber falsch gemacht haben oder wo Ihre Schwächen lagen. Praktisch als Vergleich, auch wenn Sie die Leistungen Ihres Gegenübers nicht erwähnen. Er wird dann verstehen, dass Sie ihn loben wollten. Das größte Kompliment ist, wenn Sie ihn um Rat fragen. Konflikte werden übrigens nie in der Öffentlichkeit ausgetragen. Auch Gefühle werden nicht gezeigt.
- Die Portugiesen sind super entspannt, zumindest solange Sie die Portugiesen nicht mit den Spaniern über einen Kamm scheren. Angeblich ist es gerade bei der Arbeit üblich offen (mit Frauen) zu flirten, auch wenn dies nicht bedeutet, dass Sie mit der Dame ausgehen wollen. Tun Sie dies nicht, haben Sie schnell den Ruf weg, verklemmt zu sein.
- Sollten Sie jemals beruflich eine Vorgesetztenfunktion in Tschechien annehmen, sollten Sie sich gut um Ihre Mitarbeiter kümmern. Zuhören, loben und gemeinsame Aktivitäten planen sind das Grundgerüst für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Andernfalls kann es sein, dass Ihre Mitarbeiter Ihnen das Leben ordentlich schwer machen! Außerdem schickt es sich nicht, mit seinen Erfolgen zu prahlen. Bescheidenheit gehört zum guten Ton.
- In China ist es nicht anders als in Japan: Bloß nicht kritisieren! Weder direkt noch indirekt. Ein kleines Lob ist aber erlaubt.
- Die Inder haben nichts gegen Kritik, es kommt aber darauf an, wie sie geäußert wird. Sie wird nie direkt geäußert. War der Vortrag zum Beispiel zu lang fragen Sie, ob es möglich ist die Präsentation auch in einer Viertelstunde vorzutragen. Ein Nein ist übrigens ebenfalls unhöflich, es gleicht fast einer Ohrfeige. Doch jetzt wird es kompliziert: Denn gleichzeitig ist ein Ja nicht unbedingt eine Zustimmung! Es kann auch „ich weiß nicht“ bedeuten oder, wenn es zögerlich ausgesprochen wurde, nein. Daher sollten Sie darauf achten keine Fragen zu stellen, die nur mit Ja oder Nein beantwortet werden können. Um es noch ein wenig komplizierter zu machen, müssen Sie auch noch auf die Kopfbewegungen achten. Das Kopfschütteln des Inders, welches wir benutzen wenn wir „nein“ ausdrücken wollen, heißt ja und signalisiert, dass er / sie Ihnen aufmerksam zuhört. Je nach Intensität des Kopfschüttelns drückt der Inder ja, nein oder sogar vielleicht aus. Sind Sie auch ein wenig verwirrt?
- Ähnlich undurchsichtig ist es übrigens bei den Arabern: Ja, kann auch vielleicht bedeuten und vielleicht nein. Auch ein „no problem“ sollten Sie nochmal hinterfragen. Die Dinge beim Namen nennen gilt als ungebildet und dass Ja-, Nein-, Vielleicht-Wirrwarr wird als diplomatisch verstanden.
14 Kuriositäten
Abschließen möchte ich den ersten Teil unserer kleinen Reise durch die fantastische Welt der Fettnäpfchen mit einigen Kuriositäten.
- Ich gebe es zu, an Japan habe ich einen Narren gefressen. Unglaublich, aber wahr: Hier ist das Benutzen von Taschentüchern in der Öffentlichkeit tabu! Was machen die denn bei einer schweren Erkältung oder Allergien?
- Bleiben wir in Japan. Wussten Sie, dass Sie in Japan nicht mit Straßen- oder Hausschuhen auf die Toilette gehen dürfen? Weil Toiletten als unreine Orte gelten, muss man seine Straßenschuhe gegen spezielle Toilettenschuhe tauschen. Die eigenen bleiben vor der Tür! Ich gebe zu, ich habe erst einmal geprüft, ob diese Meldung am 1. April veröffentlicht wurde, aber nein, es scheint wahr zu sein. Hat man dort kein Problem damit, dass bei öffentlichen Toiletten die Schuhe der Benutzer geklaut werden?
- Aller guten Dinge sind drei! Wenn Sie geschäftlich in Japan sind, kann es sein, dass Sie zu einem Bad eingeladen werden, denn die Japaner entspannen nach Verhandlungen gerne. Vergessen Sie aber nicht, sich vorher für alle sichtbar gründlich zu duschen! Geduscht und sich abgeseift wird aus Gründen der Höflichkeit übrigens im Sitzen, da es so angeblich weniger spritzt.
- Kennen Sie die Fleischampel? Nein? Dann waren Sie wohl noch nie in Brasilien. In den Churrascarias schneidet der Grillmeister das frische Fleisch vom Spieß direkt am Tisch. Gäste erhalten einen Bierdeckel mit einer roten und einer grünen Seite. Grün bedeutet, dass Sie gerne noch mehr Fleisch serviert bekommen möchten. Rot, dass Sie genug haben. Vergessen Sie also den Bierdeckel zu drehen, erhalten Sie immer mehr Fleisch.
- Farben und Zahlen spielen in Russland eine wichtige Rolle, denn sie werden mit Gutem oder Schlechtem verbunden. Positive Assoziationen rufen die Zahlen 3, 7 und 12 auf. Ebenso die Farben Rot, Grün und Blau. Negativ sind dagegen die Zahl 13 und die Farbe schwarz. Weiß wird oft mit Trauer assoziiert, steht aber auch für Reinheit.
- Das eine sagen, das andere meinen. Das kann Ihnen in Tschechien passieren. Wenn Sie privat eingeladen sind und Ihr Gastgeber Ihnen versichert, dass Sie Ihre Straßenschuhe anbehalten können, dann sagt er das oft nur aus reiner Höflichkeit. Denn es ist üblich, dass man beim Betreten einer Wohnung seine Schuhe aus- und dafür bereitgestellte Hausschuhe anzieht.
- Hitzige Diskussionen oder lautes Gerede werden in Portugal nicht so gern gesehen. Sie würden sehr unhöflich und indiskret wirken.
- In Südostasien sollten Sie niemals Kindern auf den Kopf fassen, um sie z.B. zu tätscheln. Die Buddhisten glauben daran, dass der Kopf der Sitz der Seele ist. Allgemein ist Körperkontakt zu vermeiden.
- Chinesen legen nicht nur Wert auf Markenkleidung, auch in welchem Hotel Sie schlafen ist von Bedeutung. Ein Mittelklasse-Hotel wertet Sie deutlich ab.
- Achtung alle Damen! Stellen Sie in Polen Ihre Handtasche nicht auf den Boden! In Restaurants wird oft ein niedriger Hocker für die Tasche bereitgestellt, ansonsten gehört die Tasche auf einen freien Stuhl oder an die Stuhllehne. Warum? Weil die Polen glauben Geld zu verlieren, wenn sie die Tasche auf den Boden stellen.
- Besonders musikalisch sind die Indonesier, zumindest im Straßenverkehr. Wer braucht schon Ampeln und Verkehrsregeln, wenn man eine lautstarke Hupe hat? Im Wesentlichen gilt: Wer am lautesten hupt, hat Vorfahrt!
- Mögen Sie es auch nicht, wenn Sie jemanden sehen der einfach auf die Straße spukt? Dann sollten Sie sich zweimal überlegen, ob Sie nach China reisen. Dort ist es nämlich üblich auf den Boden zu spucken. Es gilt sogar als gesund!
- „God save the Queen“ – die britische meine ich. Der rüstigen Dame sollten Sie jederzeit Respekt zollen, auch auf Ihrer Urlaubspost. Denn klebt die Briefmarke mit dem Konterfei der guten Frau falsch herum auf dem Brief, steht die Queen also auf dem Kopf, begehen Sie in England Majestätsbeleidigung!
- Ebenso schnell kann Ihnen dies in Thailand passieren. Treten Sie aus Versehen auf Geld, welches das Abbild des Königs trägt, begehen Sie auch hier Majestätsbeleidigung. Auch sollten Sie sich niemals auf eine Buddha-Statue setzen oder diese berühren, denn nach Ansicht der Gläubigen würde dies die Figuren entweihen. Manche sagen sogar, man sollte auf das Ausführen kleiner Buddha-Figuren als Souvenir lieber verzichten.
Verpassen Sie nicht den zweiten Teil
Haben Sie vieles gewusst oder waren Sie überrascht? Vielleicht war ja Ihr nächstes Urlaubsziel dabei und Sie können Ihr neu gewonnenes Wissen bald schon praktisch anwenden. Verpassen Sie nicht den zweiten Teil mit 40 weiteren – für uns oft lustigen – Verhaltensregeln zum Thema Einladungen, Gastgeschenke, Pünktlichkeit, Kulinarisches und Alkohol. Am Ende gibt es zudem noch einen Link zu einem kleinen Quiz!
Herzliche Grüße
Julia Wieduwilt
Zusatzinfo vom 24.02.2016: Eine tolle Übersicht zu Etiketteregeln in 18 Ländern wurde auf roadwarriorvoices.com veröffentlicht.
Quellen
Piper.de | Wiwo.de | Wiwo.de | Merian.de | Focus.de | Biztravel.fvw.de | Karrierebibel.de | Smavel.com | Welt.de |
Schwäbische Post | Express.de | Rosenheim24.de | Süddeutsche Zeitung | roadwarriorvoices.com
Fotoquelle: fantastic sunset and Directional Signs © Sondem – fotolia.com
Seit 2002 ist die Tourismusbranche meine berufliche Heimat. Die ersten fünf Jahre habe ich als Reiseverkehrskauffrau gearbeitet, 2007 bin ich in die Hotellerie gewechselt, die ich Ende 2019 verlassen habe. Meine Leidenschaft ist es neue Länder, aber auch die eigene Heimat zu entdecken sowie aktuelle Trends und Themen aus der Branche aufzuspüren und andere davon zu begeistern. Mit meinen Blog-Artikeln möchte ich Sie inspirieren, zeigen wie vielseitig die Hotelbranche und das Münsterland sind und Sie dazu animieren, hin und wieder mal über den Tellerrand zu schauen.
Über Lob & Kritik oder Anregungen für neue Themen, über die Sie lesen möchten, freuen wir uns sehr. Schreiben Sie uns eine Mail an verkauf@kaiserhof-muenster.de!
Danke für den sehr hilfreichen Beitrag. Mein Mann und ich haben uns jetzt vorgenommen öfter zu verreisen. Da wir uns mit den jeweiligen Kulturen und Sitten nicht auskennen, finde ich diesen Blog äußerst nützlich. Auch wenn man in einem Hotel selten auf Einheimische trifft, so begegnet man ihnen bei diversen Ausflügen. Dabei finde ich, spielt die Kommunikation eine wichtige Rolle.
Vielen Dank, liebe Frau Eckhardt, für Ihren Kommentar. Wir hoffen Ihre Reisen führen Sie auch nach Münster! Alles Gute und herzliche Grüße,
Julia Wieduwilt
Vertriebsassistentin
(Allgemeiner Hinweis: Links werden in Kommentaren grundsätzlich deaktiviert und / oder gelöscht)