Schokolade: Verkanntes Superfood?
Gerade im Winter geht es darum fit zu bleiben. Eine Erkältungswelle jagt die nächste und dann wird man auch noch wegen des nasskalten Wetters zum Couch-Potato, was nicht gerade der Figur schmeichelt. Also soll man viel Obst und Gemüse essen und auf ausreichend Bewegung achten. Toll, gerade in den Monaten, in denen uns die Süßwarenindustrie durch Weihnachten und Ostern mit allerlei ungesunden Dingen verführt! Aber ist Schokolade wirklich so ungesund, wie allgemein bekannt?
Gesund mit Schokolade?!
Eine verbindliche Aussage ist kaum zu finden. Deutlich wird aber, dass nicht nur Schokoladenhersteller (aus nachvollziehbaren Gründen) die Vorzüge von Schokolade anpreisen, sondern auch einige Wissenschaftler und Ärzte.
Auf die Sorte kommt es an
Bevor Sie die positiven Ergebnisse als Ausrede für einen überhöhten Schokokonsum nutzen, sollten Sie wissen, dass die gesundheitsfördernden Wirkungen eigentlich nur einer Schokoladensorte zugeschrieben werden: Bitterschokolade. Bitterschokolade hat einen Kakaoanteil von mindestens 70%. Die meisten Schokoriegel enthalten aber nur geringe Mengen an gesundheitlich wertvollen Nährstoffen. Außerdem kommt es – wie immer – auf die Menge an.
Schokolade senkt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Apotheken Umschau hat sich in einem Artikel mit dem Thema beschäftigt und verschiedene wissenschaftliche Analysen zu Rate gezogen, um die Frage zu beantworten, ob Schokolade gut für das Herz ist oder nicht. Mehrere Wissenschaftler sind sich einig, dass Schokolade das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senkt. Der Nachteil an ihr ist aber ihr hoher Zucker- und Fettgehalt, welcher nachweislich ungesund ist.
Besonders den in Kakao enthaltenen Flavanolen wird ein gesundheitsfördernder Effekt nachgesagt. Sie erweitern die Blutgefäße, verbessern somit den Blutfluss und senken den Blutdruck. Die meisten Flavanole stecken laut Apotheken Umschau in dunkler Schokolade.
- Je höher der Kakaoanteil ist, desto höher ihr Anteil.
- Je dunkler die Schokolade, desto höher ist der reine Kakaoanteil.
In Kakao finden sich zudem größere Mengen Magnesium sowie Eisen und Kalzium. Der zu Rate gezogene Ernährungswissenschaftler Dr. Brian Buijusse erläutert im Artikel, dass Studien belegt haben, „dass schon kleine Mengen Bitterschokolade positive Effekte auf den Blutdruck haben können“. Unter kleiner Menge versteht er 7 – 20 Gramm pro Tag, also nur 1 – 2 Stückchen. Doch auch er gibt zu: „Wir beobachten zwar positive Effekte, können aber noch keine klare Empfehlung für den Verbraucher geben“.
Wunderwaffe Schokolade
Auch das Zentrum der Gesundheit schließt sich in seinem Artikel der These an, dass Bitterschokolade der Gesundheit gut tun kann. Sie erklären auch, was Flavanole sind: „Flavanole sind natürlich vorkommende Pflanzenwirkstoffe und gehören zur Familie der Flavonoide. Es sind starke Antioxidantien, die bekanntermaßen auch eine positive Auswirkung auf die Herzgesundheit haben.“ Sie sind es auch, die die Schokolade bitter machen, weswegen „die meisten kommerziellen Schokoladenhersteller“ diese entfernen. Antioxidantien sind Stoffe, die freie Radikale in Zellen unschädlich machen, welche wiederum schwere Krankheiten wie Arthritis, Krebs und Infarkte auslösen können.
„Um in den gesundheitlichen Nutzen der dunklen Schokolade zu kommen, sollten durchschnittlich 53,5 mg Flavonoide pro Riegel enthalten sein“, so das Zentrum für Gesundheit. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, je einen Hinweis auf den Flavonoid-Gehalt auf der Packung gesehen zu haben. Außerdem können die Hersteller die Flavanoide auch entfernen, ohne dies kennzeichnen zu müssen. So ist es schwierig, die gesundeste Schokolade zu finden.
Schokolade selber machen
Für das „Optimum an Qualität und Nutzen“ hat das Zentrum für Gesundheit zwei Rezepte für „Rohkost-Schokolade“(am Ende des Artikels) veröffentlicht. Die Zutaten sind in gut sortierten Bio-Märkten zu kriegen und die Zubereitung ist einfach. Ein weiterer Vorteil: Durch Zugabe von Gewürzen und individuellen Zutaten sowie der Benutzung verschiedener Formen sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wäre das nicht ein tolles DIY-Geschenk?!
Schlank durch Schokolade?
Welt.de hat über Studien der amerikanischen Forscherin Beatrice Golomb geschrieben, die sagt „Schokolade ist mein Lieblingsgemüse“. Golomb schreibt in Maßen verzehrter Schokolade folgende Wirkungen zu:
- Schokolade schütz das Herz,
- stärkt das Hirn und die Psyche,
- beugt Arthritis vor
- und macht schlank.
Vor allem bei ihren Studien zum Gewicht der Probanden stellte sie fest, dass regelmäßige Schokoesser nicht dicker sind, sondern sogar etwas leichter als „Schoko-Verweigerer“. Kurbelt Bitterschokolade also wirklich den Stoffwechsel an? Ausgeschlossen werden konnte jedenfalls, dass die Schokoholics schlanker waren, weil sie aktiver waren oder insgesamt weniger Kalorien zu sich genommen haben.
Bitterschokolade senkt den Stresspegel
Beatrice Golomb hat in einem zusätzlichen Versuch in kleinerem Rahmen zudem noch getestet, wie Schokolade und Stress in Verbindung stehen. Die eine Hälfte der Probanden bekamen Schokolade, die anderen ein Placebo. Zwei Stunden später mussten sie ein nervenaufreibendes Vorstellungsgespräch mit Tests überstehen. Nach ihrem subjektiven Stressempfinden erkannten die Teilnehmer keinen Unterschied. Doch in den Blutwerten waren deutlich weniger Stresshormone zu erkennen. Schokolade wirkt also leicht beruhigend, auch wenn man es nicht direkt merkt.
Aber auch Beatrice Golomb gibt keinen Freifahrtschein zum übermäßigen Schoko-Konsum, sondern weist darauf hin, dass die positiven Effekte nur durch geringe Mengen Bitterschokolade erzielt werden, da diese weniger Fett und Einfachzucker enthält.
Schokolade & Wellness
Schokolade kann man trinken, essen oder für Wellness-Anwendungen nutzen. Kakaobutter ist bereits in einigen Kosmetikprodukten enthalten. Der hohe Gehalt an Antioxidantien in der Kakaobohne und besondere Pflanzenstoffe sind gut für die Hautstruktur.
Schokoladen-Maske
Auf liebersachenselbermachen.de finden Sie ein weiteres tolles Rezept für eine Gesichtsmaske aus nur drei Zutaten. Während die Maske einwirkt, gönnen Sie sich einfach ein Stück Bitterschokolade, um Ihre Gesundheit von innen zu stärken! Dazu vielleicht noch ein Gläschen Rotwein, der soll ja schließlich auch gesund sein.
Oder Sie gehen in den nächsten Drogeriemarkt und decken sich mit Schoko-Treatments ein. Wie wäre es z.B. mit
- einer Duschcreme
- einer Body-Lotion
- oder einem Tee?
Schokolade ist gut für das Wohlbefinden
Egal, ob man nun glaubt, dass Schokolade in Maßen der Gesundheit förderlich ist oder nicht, ist Schokolade ein Seelentröster. Wir fühlen uns zumindest kurzfristig besser. Im Winter gibt es doch kaum etwas Schöneres als mit einer heißen Tasse Kakao mit einem ordentlichen Schuss Sahne und einem Hauch Kakaopulver on top auf der Couch zu sitzen und ein Buch zu lesen.
Ein Gerücht besagt sogar, dass Schokolade bei Husten wirksamer ist als Medizin. Naja, zumindest schmeckt das Stückchen Schokolade besser als ein Schluck Hustensaft!
Schokolade eiskalt geniessen
Die Firma RITTER SPORT ist natürlich einer der Experten, wenn es um Schokolade geht und hat daher ausführliche Informationen rund um Schokolade auf ihrer Webseite zusammengestellt. Unter anderem werden auch Rezepte mit Schokolade vorgestellt und eines ist mir besonders aufgefallen. Warum? Weil nur gesunde Zutaten verwendet werden: Obst, Nüsse und Schokolade.
Die vegane Schoko-Mandel-Nicecream mit Quinoa musste ich einfach ausprobieren, Winter hin oder her. Eis geht halt immer! Und dieses hört sich doch nicht nur lecker, sondern auch gesund an, oder?!
Das Rezept ist super einfach und die Zutatenliste überschaubar. Für zwei Portionen (oder eine gaaaanz große) brauchen Sie
- 2 reife Bananen
- 6 Stückchen RITTER SPORT Dunkel Mandel Quinoa (vegan)
- 1 EL gemahlene Mandeln
- 3 EL Hafermilch
- nach Bedarf etwas Süßungsmittel (habe ich weggelassen)
Die Bananen schälen, in Stücke schneiden und mindestens vier Stunden einfrieren. Wenn die Bananen gefroren sind die Schokolade im (leistungsstarken) Mixer zerkleinern, Mandeln, Hafermilch und Bananen hinzufügen und so lange pürieren, bis eine cremige Eismasse entsteht. Jetzt entweder sofort genießen oder noch mal für eine Stunde ins Tiefkühlfach und dann mit dem Eisportionierer Kugeln formen. Dekotipps gibt es von RITTER SPORT.
So sah meine Schoko-Mandel-Nicecream mit Quinoa aus
Tipp: Wenn Sie keinen sehr leistungsstarken Mixer haben, können Sie die Masse auch anrühren, wenn die Bananen nur halbgefroren sind. Die Eiscreme danach einfach im Tiefkühlfach gefrieren lassen.
Schokolade ist gesund! (Mehr oder weniger)
Kann die ‚süße Sünde‘ Gemüse tatsächlich Konkurrenz machen? Nein! Denn, wie das Zentrum für Gesundheit so zutreffend zusammenfasst, „kann das bisschen Kakao in herkömmlicher Schokolade die negativen Folgen all der ungesunden übrigen Schokoladen-Zutaten natürlich nicht kompensieren.“
Aber allen Schokoholics sein gesagt, wer die richtige Schokolade (Bitterschokolade mit mindesten 70% Kakaoanteil) in Maßen (max. 20 g am Tag) isst, kann nicht viel verkehrt machen, dass haben genug Wissenschaftler bewiesen. Regelmäßiger Verzehr von Schokolade kann den Blutdruck senken, Arthritis und Herzinfarkten vorbeugen, ist gut für das Gehirn und die Psyche, und äußerlich angewendet sogar gut für die Haut.
Mir reichen diese Argumente völlig aus! Wenn ich mal Schokolade esse, dann am liebsten Bitterschokolade, daher habe ich kein Problem damit, nur diese Sorte zu verzehren. Von Schokolade mit sehr hohem Kakaoanteil kann man sowieso nicht so viel essen, zumindest finde ich, dass man davon schneller satt wird, als von Vollmilch- oder weißer Schokolade.
Perfekt ist auch, dass es heute ein großes Angebot an Schokoladen-Sorten für Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten und gesundheitlichen Einschränkungen gibt. Ob Schokolade für Diabetiker, laktosefreie Schokolade oder vegane Schokolade, dass Angebot wächst immer weiter.
Also greifen Sie zu, lassen Sie es sich gut gehen und bleiben Sie gesund!
Herzliche Grüße aus dem Hotel Kaiserhof
Julia Wieduwilt
Fotoquellen:
- Chocolat © Maceo - fotolia.com
- Skitterphoto – Pixabay.com
- liesel24 – Pixabay.com
- Chocolate facial mask. Chocolate therapy. © Juanamari Gonzalez - fotolia.com
- Julia Wieduwilt
Seit 2002 ist die Tourismusbranche meine berufliche Heimat. Die ersten fünf Jahre habe ich als Reiseverkehrskauffrau gearbeitet, 2007 bin ich in die Hotellerie gewechselt, die ich Ende 2019 verlassen habe. Meine Leidenschaft ist es neue Länder, aber auch die eigene Heimat zu entdecken sowie aktuelle Trends und Themen aus der Branche aufzuspüren und andere davon zu begeistern. Mit meinen Blog-Artikeln möchte ich Sie inspirieren, zeigen wie vielseitig die Hotelbranche und das Münsterland sind und Sie dazu animieren, hin und wieder mal über den Tellerrand zu schauen.
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