Ein Paradies für Kaffeeliebhaber
Bei diesem Ausflug im Rahmen der monatlichen Aktion „Azubis on Tour“ ging es in zur Kaffeerösterei Vollmer. Am 20.02.2018 fuhren wir am frühen Nachmittag los, um die Kaffeerösterei in Altenberge pünktlich um 15:30 Uhr zu erreichen.
Als wir an dem Privatbetrieb ankamen, empfing uns eine sehr nette Dame, die uns ca. eine Stunde den Betrieb von innen zeigte und alles gut erklärte. Wobei das Verstehen von dem Gesprochenem manchmal schwierig war, weil die Maschinen sehr laut waren.
Nach der Führung war der Ausflug aber noch nicht zu Ende. Wir haben noch einen sehr interessanten Vortrag über jegliche Dinge der Kaffeeverarbeitung bekommen und durften den Kaffee natürlich auch probieren.
Kaffeerösterei Vollmer
Die Kaffeerösterei Vollmer gibt es schon lange. In den 30er Jahren begann es mit einem kleinen Kolonialwarenladen, der neben dem Kaffee noch andere Genussmittel verkaufte. In den ersten Jahren nutzte man sogar noch Fahrräder zum Ausliefern an die Kundschaft.
Schnell wuchs die Anzahl der Stammkunden und der Name Vollmer wurde bekannt für seinen qualitativ hochwertigen Kaffee. In den 90er Jahren zog der derzeitige Familienbetrieb nach Altenberge, wo er heutzutage auch noch seinen Standort hat. Der Betrieb Vollmer wechselte in den 90er Jahren nicht nur seinen Sitz, sondern auch den Betriebsleiter. Matthias Peters übernahm den Betrieb.
Aus dem kleinen Lädchen wurde inzwischen ein Betrieb, der Kunden in ganz Deutschland hat. Unter den Kunden sind zum Beispiel die Firma Miele, das Café Extrablatt und natürlich wir, der Kaiserhof.
Unsere Führung
Wegen den Hygienevorschriften mussten wir einen Kittel und ein Haarnetz anlegen und unseren Schmuck ablegen. Die Führung begann in einem Lager in dem viele Jutesäcke mit den noch grünen Kaffeebohnen lagern. Ebenfalls steht eine große Maschine in diesem Lager, die die Bohnen von kleinen Abfallprodukten trennt. Die Bohnen werden weitergeleitet in eine Siloanlage, die verschiedene Fächer für die verschiedenen Bohnensorten hat.
Die Bohnen werden nach dem passenden Mischrezept gemischt und geröstet. Die Röstzeit und Temperatur wird mit einer Maschine geregelt und kontrolliert. Nach der Röstung werden die Bohnen in einen Auffangbehälter gegeben. Der dient gleichzeitig dafür, die Bohnen schnell und schonend abzukühlen. Dies wird mit Luft durchgeführt. Die fertig gerösteten Bohnen werden wieder durch ein Rohr in eine weitere Siloanlage gegeben. Die Kaffeebohnen sind dann nach einiger Ruhezeit fertig für die Verpackung. Die Ruhezeit ist dafür da, damit die Bohnen ausgasen können.
Im Anschluss an die Führung durch die Produktionshalle haben wir einen sehr informativen Vortrag über Kaffee erhalten, der uns ein umfangreiches Wissen über das Produkt Kaffee vermittelte.
Wie röstet man Kaffee richtig?
Wenn man guten Kaffee haben will, sollte man darauf achten, dass der Kaffee schonend geröstet wurde, wie es auch in der Kaffeerösterei Vollmer gemacht wird. Bei der schonenden Röstung werden die Kaffeebohnen 10 bis 20 Minuten bei 180 bis 230 Grad geröstet. Bei dem Röstvorgang werden die Bohnen zwar größer, verlieren aber Gewicht. Dies passiert indem das Wasser in der Bohne sich ausdehnt und entweicht.
Nach dem Rösten werden die Bohnen genauso schonend abgekühlt, indem die Bohnen in ein Auffangbecken kommen und mit Luft schnell abgekühlt werden, damit der Kaffee nicht weiter röstet und verbrennt. Ein weiterer Grund, warum es mit Luft und nicht mit Wasser gemacht wird ist, damit die Bohne sich nicht wieder vollsaugt und damit an Aroma verliert.
Anders wird in der Industrie geröstet: dort werden die Bohnen nur 90 Sekunden, aber dafür bei 400 bis 500 Grad geröstet. Dadurch wird aber nicht die ungewünschte Kaffeesäure vernichtet. Diese Kaffeesäure kann Magenprobleme hervorrufen, besonders bei magenempfindlichen Menschen. Deswegen sollte man doch lieber zu qualitativ hochwertigem Kaffee greifen, um diesen Problemen aus dem Weg zu gehen. Außerdem ist der Geschmack natürlich auch ein sehr überzeugender Grund.
Ist Kaffee wirklich schlecht für die Gesundheit?
Nein! Bei dem Vortag haben wir gelernt, dass der Kaffeekonsum für gesunde Menschen sogar gesundheitsförderlich sein kann. Er kann die Verdauung und den Stoffwechsel anregen. Grund dafür sind die Säuren, Gerbstoffe und Bitterstoffe, aber auch das Koffein trägt dazu bei. Das Koffein kann zudem die Ausdauerleistung beim Sport erhöhen. Kaffee kann die Stimmung heben, was für das Wohlbefinden des Menschen natürlich gut ist.
Kaffeesorten und Kaffeemischungen
Wir haben auch etwas über Kaffeesorten und Kaffeemischungen gelernt. Die zwei bekanntesten Kaffeesorten sind die Sorten „Robusta“ und „Arabica“. Die „Robusta“-Art erkennt man daran, dass die Bohne eine gerade Kerbe hat und im Gegensatz zur „Arabica“-Bohne kleiner ist. Die „Arabica“-Bohne hat eher eine S-förmige Kerbe.
Kaffeemischungen nennt man auch „Blends“. Diese Blends sind Mischungen aus verschiedenen Kaffeesorten, die sich gegenseitig gut ergänzen.
Kaffeeanbau und Kaffeeernte
In dem Vortrag wurde uns auch vom Kaffeeanbau und von der Kaffeeernte berichtet. Die Kaffeepflanzen brauchen für eine gute Ernte genügend Schatten, ein gleichbleibendes Klima und genug Regen. Diese Voraussetzungen findet man rund um den Äquator, deswegen nennt man diesen Bereich auch Kaffeegürtel.
Bei der Ernte gibt es zwei verschiedene Arten, die Früchte vom Strauch zu bekommen. Die schonendere Variante ist es die reifen Früchte von Hand zu pflücken, aber die deutlich schnellere Variante ist die mit der Erntemaschine. Die Letztere pflückt aber auch die unreifen Früchte mit ab, was die Qualität der Kaffeebohnen verschlechtert.
Wir danken der Kaffeerösterei sehr für die Einblicke in ein so spannendes Produkt wie Kaffee. Morgens, mittags, nachmittags und manchmal auch abends können wir unsere Gäste mit einem so hochwertigen Produkt verwöhnen. Mit so viel Hintergrundwissen macht dies noch mehr Spaß!
Herzliche Grüße aus dem Kaiserhof
Rike Demming
Jahrespraktikantin