Das Hotel Kaiserhof bleibt erstklassig

„…4-Sterne-Superior…“, war die frohe Botschaft, die uns eine sichtlich erleichterte Anja Fenneberg am Ende unserer Azubi-Weiterbildung Anfang Februar mitteilte.
Wir Azubis bekamen die Möglichkeit Herrn Höltmann, einem Vertreter der DEHOKLA NRW GmbH (Abteilung des DEHOGA und zuständig für die Hotelklassifizierung ), bei der Arbeit über die Schulter zu schauen.
Wie kommt ein Hotel an seine Sterne?
Zunächst muss ein Hotelbetrieb natürlich in Vorleistung gehen, um auch etwas präsentieren zu können. So geschah es auch im Kaiserhof, einst ein zwei Sterne Garni Hotel, das, bis es nach der Übernahme durch Peter Cremer, peu a peu wie ein Diamant geschliffen wurde und nun in der ersten Reihe der Hotelwelt mitspielt. Allerdings liegen dazwischen rund 16 Millionen Euro, die in das Gebäude investiert wurden. Im Keller gibt es nun einen attraktiven Spa-Bereich und auch einen Fitnessraum. Die 100 Zimmer und Suiten wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet und werden auch fortlaufend in Schuss gehalten. Als letzte größere Neuerung wurde das Hotel noch um einen Gebäudeteil erweitert, der jetzt als Restaurant und Veranstaltungssaal fungiert.
Alle drei Jahre kann sich ein Hotelbetrieb entscheiden ob er sich offiziell von der DEHOGA klassifizieren lassen möchte oder nicht.
Auch im Kaiserhof wurde reichlich darüber diskutiert, ob eine Klassifizierung noch zeitgemäß ist. Was es bedeutet eine solche Sterneklassifizierung vorzunehmen, welche Vorteile oder auch Nachteile es mit sich bringt, können sie dem Blog-Artikel zur Sterneklassifizierung entnehmen.
Komplett digitalisiert
Die Brille darf natürlich nicht fehlen, um seinen kritischen Blick, bis in die dunkelsten Ecken eines Zimmers, Nachdruck zu verleihen. Aber natürlich auch um all die Kriterien auf seinem Tablet nacheinander durchzugehen und abzuhaken, sie zeitgleich auf einen zentralen Rechner sendend, schon 30 Minuten nach der abgeschlossenen Bewertung, in Form einer Plakette für die Hauswand in fester Form ausgehändigt wird. Davon bekamen wir natürlich zunächst nichts mit, als der Kritiker die Hoteldirektion mit all den Fragen malträtierte.
Tatsächlich kommen die Sterne, die an rund 8000 deutschen Hotels an der Außenwand hängen, nicht direkt von dem DEHOGA, sondern von der Hotel Stars Union, dies ist ein Internationaler Zusammenschluss von Gastronomieverbänden aus siebzehn Ländern. Diese haben sich zum Ziel gesetzt eine bessere Vergleichbarkeit zu schaffen durch einheitliche Bewertungskriterien und so die Häuser für den suchenden Gast transparent darzustellen.
Es gibt immer etwas zu meckern
Letztlich waren es ca. 251 Kriterien, durch deren Erfüllung wir 608 Punkte erhielten und somit das Prädikat 4 – Sterne Superior die nächsten drei Jahre weiterhin tragen dürfen. Für das Prädikat First Class, also **** (4 Sterne), benötigt man mindestens 400 Punkte, ***** (5 Sterne) gibt es dann ab 600 Punkten. Wir sind also top!
Bewertet wurde nicht nur die Zimmerausstattung mit scheinbar banalen Dingen wie einem Vorleger vor dem Bett, auf dem man die Schuhe platzieren konnte, einem Föhn oder dem Nähset, nein auch die Freundlichkeit und Kompetenz des Personals wird ausgiebig geprüft, durch einen als Gast getarnten Prüfer, der sein Kommen vorher nicht angekündigt hat.
Herr Höltmann zeigte uns also sehr deutlich, welch wichtige Funktion wir als Hotelpersonal erfüllen und worauf es ankommt, damit Gäste sich wohlfühlen. Es sind nämlich vor allem die Menschen in einem Hotel, die es lebendig machen.
Damit auch unsere Gäste das Hotel lebend verlassen, möchten wir natürlich auch das Verletzungsrisiko so gering wie möglich halten. Die Alarmglocken unseres Prüfers läuteten sofort, als er an einer Föhnhalterung eine kaputte, scharfkantige Ecke monierte. Der Föhn wurde durch die Haustechnik selbstverständlich umgehend ausgetauscht. Doch beim Föhn blieb es nicht, ein Streif mit dem Zeigefinger über den Rand des Spiegels lieferte einen weiteren Kritikpunkt: Mini-Rückstände von Haarspray, Deos und anderen Stoffen, hatten eine raue Oberfläche hinterlassen. „Das ist meckern auf hohem Niveau, …“, sagte er selbst, „…doch auch das will beachtet werden.“ Seinem kritischen Blick entgeht nichts. Unsere Putzfeen im Hause wurden darüber auch in Kenntnis gesetzt und konnten es beseitigen. So händeln wir im Übrigen auch Beschwerden, wenn sie von den Gästen geäußert werden: Alles wird sofort überprüft und umgehend optimiert.
Als dann also alle Fragen gestellt waren, die Zimmer kontrolliert und der Gesamteindruck des Hotels und Gastronomiebereichs notiert war, endete für uns Azubis der spannende Ausflug im eigenen Hotel. Frau Fenneberg und Herr Höltmann besprachen noch die letzten Dinge und dann stand das Ergebnis endlich fest.
Zu guter Letzt kann man also sagen, dass wir im Kaiserhof mit der erneuten Auszeichnung für unser Mühen belohnt wurden. Und so konnten wir alle zufrieden nach Hause gehen mit der Erfahrung einer Hotel-Sterneklassifizierung beigewohnt; eine gute Arbeit geleistet zu haben und mit der Gewissheit, dass auch im Laufe des Jahres wieder Ausflüge für uns Azubis anstehen werden.
Mit freundlichem Gruß aus dem Kaiserhof
Jasper Quarré
Auszubildender zum Hotelfachmann im 1. Ausbildungsjahr
